Marien Ngouabi

fr. Staatschef der Volksrepublik Kongo; Major

* 1938 Ombélé

† 18. März 1977 Brazzaville

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 19/1977

vom 2. Mai 1977

Wirken

Marien Ngouabi wurde 1938 in dem Dorf Ombélé in der Nähe von Fort Rousset im Norden des früher französischen Kolonialgebietes Kongo-Brazzaville als Sohn eines Bauern geboren. Stammesmäßig gehört N. zur Kouyou-Gruppe des Mbochi-Stammes. Nach dem Besuch einer Schule in Fort Rousset wurde er Unteroffizier in der französischen Kolonialarmee und trat 1960 in die vorbereitende Kriegsschule in Straßburg ein. Von dort wurde er an die Offiziersschule Coetguidan geschickt. Im September 1962 verließ er die Militärschule mit dem Dienstgrad eines Unterleutnants und kehrte in den Kongo nach Pointe Noire zurück. 1963 wurde er zum Standortbefehlshaber von Pointe Noire ernannt und 1964 zum Hauptmann befördert. Ihm wurde die Führung des 1. kongolesischen Fallschirmjäger-Bataillons in Brazzaville übertragen, das zum Kern der Landstreitkräfte der kleinen Republik wurde.

1966 wurde N. wegen Beteiligung an einem Putschversuch der Fallschirmjäger zunächst in die Reserve versetzt. Diese und andere Maßnahmen führten jedoch zu starker Unruhe in den Streitkräften, es kam zu einem erneuten Putschversuch der Fallschirmjägereinheit, der zur Folge hatte, daß Staatspräsident Massemba-Debat seine Entscheidung wieder rückgängig machen mußte. N. kehrte in den aktiven ...